Sex

Sex ist eine Forschungsreise, egal ob Anfänger oder pro4 min read

In meiner Vergan­gen­heit hat sich zum Thema Sex vieles getan. Als Jugend­li­cher wusste ich, dass ich nicht wirklich wusste, was ich tat. Ergo habe ich viel dazu gelesen. Versucht mich zu verbes­sern und habe extrem oft nach­ge­fragt, ob dem Mädchen gefällt, was ich da mache, oder eben nicht. Ich habe mir Tipps bei meiner großen Schwester geholt und war prin­zi­piell offen für jeglichen Input in der Hoffnung ein „guter Ficker“ zu werden.

Irgend­wann bin ich dann an dem Punkt gekommen, dass ich der Meinung war es „geschafft“ zu haben. Ich wusste bei meiner damaligen Freundin auf Anhieb, wie ich sie zum Orgasmus bringen kann. Wie ich mit ihrem Orgasmus spielen kann und auch was ich tun musste, um mich zum Orgasmus zu bringen. Das war dann leider die Stelle, an der ich aufhörte mir wirklich Gedanken um das Thema Sex und Vorspiel zu machen.

Wie es in meinem Leben bisher immer war, ging die Beziehung zu Ende. Es gab bald eine neue Freundin und ich war fest überzeugt zu wissen, was ich denn jetzt machen muss, um „ausrei­chend gut“ im Bett zu sein. Ich machte genau die gleichen Sachen im Bett wie mit der vorher­ge­henden Freundin. Doch auch wenn vieles davon „funk­tio­nierte“, manches hat halt so gar nicht „funk­tio­niert“.

Bestimmt ein Problem mit der neuen Freundin, viel­leicht ist sie ja komisch. schul­ter­zuck Nach einer Weile wusste ich irgend­wann auch wie ich diese Freundin befrie­digen konnte, Mission „erledigt“.

Auch diese Beziehung ging zu Ende und bei der nächsten Beziehung wieder dasselbe. Die Sachen welche meine vorher­ge­hende Freundin zum Orgasmus brachten funk­tio­nierten nicht immer. Teilweise reagierte diese Freundin sogar negativ auf Sachen, die meine letzte Freundin toll fand.

Auch hier lernte ich nach einer Weile wieder, was bei der neuen Freundin funk­tio­niert. Aller­dings eher „Notge­drungen“ als wirklich aus dem Forscher­geist heraus. Wie viel ich dabei verpasst habe, wurde mir erst viel später klar.

Zeitsprung zu heute

Inzwi­schen ist mir sehr klar, dass nicht die Mädels komisch sind, wenn sie auf andere Dinge reagieren, sondern, dass ich ignorant war anzu­nehmen, dass alle Frauen dasselbe mögen. Aber aus dieser Situation heraus konnte ich langsam eine neue Ange­wohn­heit für mich kulti­vieren (bezie­hungs­weise erinnere ich mich immer wieder daran). Inzwi­schen „Forsche“ ich auch bei Frauen wo ich „weiß“ was Sie mögen, was Sie denn sonst noch mögen. Denn, und das ist mit die wich­tigste Erkenntnis für mich gewesen, nur weil Person A etwas heute gefällt, heißt es nicht, dass sie das morgen auch noch mag. Was heute viel­leicht eher eine „mähh“ ist, ist nächste Woche viel­leicht ein „uhhh, das ist toll“.

Manchmal sind es nur Klei­nig­keiten, die verändert werden müssen, damit es ganz anders ankommt. Auch bei Spiel­zeugen, das eine kann total daneben sein und der nächst Vibrator ist der Hit.

Was ich euch damit sagen will ist, dass ihr bei eurem Gegenüber nie in die Schiene kommen solltet, „Okay, Knopf A, dreh B, Schalter XY und der Orgasmus ist da“. Sondern, dass immer neue und weitere erfor­schen. Natürlich kann das nicht jedes Mal passieren, manchmal möchte man auch einfach „das Gewohnte“ genießen. Aber immer wieder mal ein wenig zu erfor­schen, ein wenig zu probieren, was dem/der Partner:in gefallen könnte ist definitiv ein guter Weg.

Natürlich habe ich auch für mich die ein oder andere Vorliebe, die ich gerne umsetze. Aber gerade diese schieße ich nicht gleich wie ein Dauer­feuer auf eine neue Partnerin, sondern erforsche erstmal alle Ecken und Kanten von Liebes­spiel A, bevor ich dann um Liebes­spiel B erweitere. Auch solche Über­ra­schungen wie die „Yoni-Massage“ (absoluter Geheim­tipp) kommen erst nach einer Zeit, sind dann aber umso gigan­ti­scher, wenn meine Freundin sich schon daran gewöhnt hat, dass wir immer nach Schema XY oder so Sex haben.

Für mich ein Teil, der meinen Sexdrive mit einer Partnerin aufrecht­erhält. Denn wenn es immer nur das Gleiche ist, wird es für mich auf Dauer lang­weilig. Aber wenn wir immer wieder etwas Neues auspro­bieren. Ich neu erforsche, was ihr gefällt. Neue Varia­tionen mit ihr austeste, dann bleibt es immer wieder spannend. Es gibt immer wieder neue (oder auch alte) Ecken zu erkunden. Dabei muss es noch nicht mal unbe­dingte höher/weiter/besser sein. Manchmal kann auch der Wechsel zurück zu kusche­ligen langsamen Sex in der Missio­nars­stel­lung über­ra­schend sein, wenn das lange genug nicht mehr auf der „Spei­se­karte“ gestanden ist.

Wie denkt ihr darüber?

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