Selfdevelopment

Sturz und Zweifel5 min read

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Heute gibt es wieder einmal einen sehr privaten Beitrag von mir. Ich überlege schon lange darüber zu schreiben, aber irgendwie hat – auch dafür – die Moti­va­tion gefehlt.

Depressionen

In meinen Umfeld habe ich ein paar Menschen die mir sehr wichtig sind, die mit Depres­sionen zu kämpfen haben. Diese reichen von leichten Depres­sionen bis hin zu schweren Depres­sionen, soweit ich es von außen Beur­teilen kann. Ich habe einigen dieser Personen versucht zu helfen. Gerade in den Zeiten wo es mir gut ging dachte ich, dass meine Positive Energie alle „dunklen Mauern“ durch­bre­chen kann. Leider konnte ich diese Personen nie so erreichen, dass es auch wirklich geholfen hat. Teilweise glaube ich, dass ich es schlimmer gemacht habe. Wieder eine Erwartung die diese Personen erfüllen mussten. 🙁 Leider bin ich nicht immer reflek­tiert genug, dass recht­zeitig zu merken.

Lange dachte ich auch, dass Depres­sionen ja „nur“ eine Kopfsache sind und man diese loswerden kann wenn man denn wirklich möchte. Einfach mit viel Energie und Disziplin sich Schritt für Schritt aus diesem „Loch“ befreien. Kann ja nicht so schwer sein…

(Merkt man, dass mein Denken manchmal sehr selbst­zen­triert und Arrogant ist?)

Ende 2018 gab es dann eine Änderung in meinen Leben die ich nie für möglich gehalten habe. Ich habe mich aus Mentalen Gründen krank schreiben lassen. Ich dachte, ich gehe zum Arzt und erkläre ihm „einfach“, dass es mir in der Arbeit nicht mehr gut geht. Dass ich gekündigt habe und er mich bitte bis zum Ende der Arbeits­zeit krank­schreien soll, da es mich belastet. Ich hatte mir einige kluge Argumente bereit gelegt wie ich dem Arzt vermit­teln kann, dass es für mich WIRKLICH wichtig ist.

Es hat über eine halbe Stunde gedauert bis der Arzt überhaupt verstanden hat was ich von ihm möchte. Nur darüber zu reden wie es mir geht hat mich dazu gebracht in Tränen auszu­bre­chen. Mir war es unmöglich mich in den ersten Minuten überhaupt zu beruhigen. Glück­li­cher­weise hatte ich einen sehr gedul­digen Hausarzt. Er hat mich beruhigt, mir eine Auszeit durch Krank­schrei­bung (nicht für die komplette restliche Arbeits­zeit) gegeben und mir geholfen wieder etwas mehr zur Ruhe zu kommen. Ende 2018 hab ich dann die Arbeit gewech­selt und dachte damit das schlimmste über­standen zu haben.

DACHTE ICH..

Die neue Arbeit war cool und hat viel Spaß gemacht. Trotzdem wurde ich immer dunn­häu­tiger. Klei­nig­keiten die mich früher nicht annähernd beein­druckt hätten, bringen mich stand jetzt komplett aus der Fassung. Meine Fitness­ziele die Zwischen­zeit­lich echt gut liefen habe ich stand jetzt überhaupt nicht erreicht. (+10KG in 2 Monaten, aller­dings nicht dank Sport 🙁 ) Ich habe immer wieder Phasen in denen ich mich mit Alkohol und Süßig­keiten „Belohne“ (wofür auch immer).

Wenn ich ehrlich zu mir selbst bin versuche ich einfach nur diese innere leere zu betäuben. Doch diese ehrlich­keit fällt mir extrem schwer.

Ich bin meiner Freundin extrem dankbar. Auch wenn ich zurzeit kein einfacher Freund bin steht Sie zu mir und hilft mir immer wieder das Positive zu sehen. Dabei ist Sie aber scho­nungslos ehrlich und sagt mir auch mal direkt wenn ich mich daneben benehme.

Wie geht es mir

Wie geht es mir? Stand jetzt würde ich das ganze als Mittel­prächtig einstufen.

Vergli­chen mit früheren Tief­phasen geht es mir sogar extrem gut. Ich habe (meistens) nicht das Bedürfnis mich selbst zu verletzen. (Begriff SVV – Selbst­ver­let­zendes verhalten) Früher wäre das ein echtes Problem gewesen. Es gibt immer noch viele Narben an meinem Körper von diesem Verhalten, wenn auch die meisten nur schwer Sichtbar sind.

Auch der Drang mich selbst umzu­bringen (das auszu­schreiben fühlt sich gerade extrem Verkehrt an) habe ich nicht mehr. Von daher geht es mir Wesent­lich besser als früher.

Trotzdem sind diese Dunklen Gedanken immer wieder da. Heute zerstöre ich mich halt nicht mehr mit Klingen oder anderem offen­sicht­li­chen. Jetzt sind es „nur noch“ Dinge wie Alkohol und unge­sundes Essen. :-/

Zeitweise war ich dieses Jahr schon an dem Punkt wo es für mich eine Last war überhaupt aufzu­stehen. Ich konnte mich Teilweise nicht einmal mehr für Sex begeis­tern (das will bei mir echt was heißen). Und vorfälle in der Arbeit die ich sonst vermut­lich eher belächelt hätte haben mir echt zugesetzt.

Aktuell erhole ich mich davon. Schritt für Schritt komme ich aus dieser Dunklen Ecke meines Lebens heraus. Einer­seits durch meine Freundin, ande­rer­seits zwinge ich mich dazu Dinge zu tun. Und wenn es „nur“ der Spazier­gang zum einkaufen ist.

Span­nen­der­weise kommt in momenten wo es mir gut geht immer wieder die Frage auf, ob ich so schnell schon wieder gute Laune haben darf. Rein logisch weiß ich, dass es dumm ist so zu denken. Dennoch, wenn ich ehrlich bin, sind das meine Gedanken.

Warum dieser Blogbeitrag?

Diesen Beitrag schreibe ich mehreren Gründen.

Zual­ler­erst möchte ich die Stig­ma­ti­sie­rung dieses Themas auflösen. Depres­sionen sind ein ernstes Thema und NICHTS! wofür man sich verste­cken sollte. Im Gegenteil, es kostet viel Kraft darüber zu reden. Wenn jemand so weit ist, sollte er dafür nicht auch noch abgelehnt werden.

Dann ist es mir wichtig zu zeigen, dass MEIN Weg zur Selbst­liebe eben auch durch Täler führt. Viel­leicht lasse ich diese eines Tages hinter mir, viel­leicht auch nie, das ist egal. Wenn ich damit irgend­wann gut umgehen/Leben kann reicht mir das.

Und natürlich auch wegen Gründen wie:

  • Ich möchte absolut ehrlich hier auf dem Blog sein und nicht nur die „Sonnige Seite“ des Lebens zeigen
  • Ich wollte endlich mal einen neuen Beitrag schreiben 😉
  • Ich wollte es mir endlich von der Seele schreiben, der Beitrag brennt mir schon länger unter den Finger­nä­geln

Für alle unter euch, dennen es gerade nicht gut geht. Egal ob es euch gerade nur zu 0,00001% oder zu 100% nicht gut geht. Fühlt euch Virtuell gedrückt und BITTE! sprecht mit jemanden darüber.

Mein Ziel für dieses Jahr ist es, mir eine/n Therapeutin/en zu suchen der mir hilft damit klar zu kommen. Keine Schande wie ich finde, sondern ein Schritt der viel Kraft kostet und sehr erfolg­reich ist. Frei nach Julia Engelman „…mit einem gebro­chenen Bein gehst du doch auch zum Ortho­päden, darum kannst du viel­leicht mal mit nem Psycho­logen reden…“

Das Zitat ist bei ca. 3:38

Gruß Maxi

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