Beschriftung Ziel "Happy Life" mit einem gelben Blatt eiens Ahornbaumes im Hintergrund
Selfdevelopment

Cut and Grow4 min read

Heute geht es um das Thema „Cut & Grow“. Ein für mich sehr wichtiges Thema.

Was verstehe ich unter „Cut & Grow“

Wer sich mit Pflan­zen­pflege beschäf­tigt, kennt das sicher­lich. Manchmal muss man eine Pflanze ein wenig zurück­schneiden oder „unnötige“ Triebe stutzen, damit die Pflanze genug Energie hat um an den wichtigen Stellen gut weiter­wachsen zu können. Das gleiche Prinzip kann aus meiner Sicht auch beim Menschen ange­wendet werden.

Oft habe ich in meiner Vergan­gen­heit noch Energie auf einen Lebens­be­reich von mir gelegt, denn ich eigent­lich gar nicht mehr aktiv verfolgt habe. Sondern nur noch, „weil man es halt, so macht“. Sozusagen ein Seiten­trieb, denn ich nicht mehr wollte, denn ich aber trotzdem noch irgendwie gepflegt habe. Nicht richtig, aber eben noch deutlich mehr als ich eigent­lich wollte.

Was bringt mir „Cut & Grow“

Früher habe ich diese Lebens­be­reiche weiter­ge­pflegt, weil ein „Schneiden“ dieses Lebens­be­rei­ches ja „schmerzen“ verur­sacht hätte. Ich hätte mir einge­stehen müssen, dass ich dort nicht zum Ziel gekommen bin. Dass ich -mal wieder- nicht erfolg­reich war. Aber so lange ich, das Ganze weiter verfolgt habe, bin ich ja nicht geschei­tert. Nur eben noch nicht am Ziel ange­kommen.

Aber ist, das wirklich weniger Schmerz­haft, wenn ich diesen Lebens­zweig wachsen lasse? Klar im ersten Moment ist es definitiv bequemer. Ich muss mich nicht an eine neue Situation gewöhnen und mich auch dem Schmerz nicht stellen, dass ich dort „versagt“ habe. Aller­dings wächst dieser Zweig damit. Genau wie bei einer Pflanze wird ein Seiten­trieb größer und mächtiger je länger dieser am Leben ist. Das bedeutet aber auch, dass es immer mehr Kraft und Energie kostet diesen Lebens­zweig aufrecht­zu­er­halten so wie er gerade ist. Und wenn dieser „Lebens­zweig“ so groß geworden ist, kostet das Schneiden an dieser Stelle viel mehr Kraft und verur­sacht auch viel mehr Schmerz. Aber nicht nur dass, auch die eigent­lich wichtigen Lebens­be­reiche sind nicht so gewachen wie sie hätten wachsen können, weil die Kraft gefehlt hat. Nur weil ich „damals“ nicht den Mut hatte einen kleinen Nebenast zu schneiden.

Durch das Schneiden der Äste bezie­hungs­weise Lebens­be­reiche, die ich für nicht mehr wichtig empfinde, bekomme ich mehr Energie für die Lebens­be­reiche, die mir persön­lich wichtig sind. Ich kann an den Stellen wachsen, die mich voran­bringen, die mir Freude machen. Und genau darum geht es bei „Cut & Grow“. Denn eigenen Lebens­baum in die Form zu bringen die man selber möchte. Die einem am meisten Spaß macht. Und dabei ist egal was die anderen denken. Es ist das eigene Leben.

Natürlich sollte nicht auf Perfek­tion getrimmt alles „geschnitten“ werden was uns nicht voran bringt. Freunde sind -emoti­onslos gesehen- nichts was uns in erster Linie „Erfolg­rei­cher“ macht. Aber ein Leben ohne Freunde wäre für mich trotzdem unvor­stellbar. Sie helfen mir in so vielen anderen Bereichen über mich hinaus­zu­wachsen, zeigen mir neue Perspek­tiven und lassen mich oftmals meine Blinden Flecken erkenne. Ohne meine Freunde wäre ich nie da ange­kommen, wo ich jetzt bin. Und meine Freude darüber meine Freunde zu sehen sagt mir, dieser Ast darf unbedingt bleiben und soll weiter wachsen. Solange es „die richtigen“ Freunde-zweige sind die dort wachsen. 😉

Vor inzwi­schen etwas mehr als 2 Jahren habe ich wieder einmal einen Ast geschnitten. Genauer meinen Job. Der ist auf keinen Fall unnötig, im Gegenteil. Ich brauche einen anderen „Job-Ast“ der den aktuellen ersetzen kann. Aber der alte ist für mich ein faules Stück Holz geworden. Ich bin unsicher wie weit der Ast mich noch trägt und er braucht viel zu viel Energie für das, was er darstellt. Ein schmerz­hafter Schnitt, gerade weil es einer meiner schönsten Arbeits­um­ge­bungen bisher war. Wenn ein Ast bei mir jedoch so innerlich kaputt­ge­gangen ist, hilft keine Pflege mehr, dann hilft nur noch abschneiden. Klar funk­tio­niert das nicht immer, aller­dings bin ich was das angeht, inzwi­schen relativ Kompro­misslos. Wenn etwas nicht passt, suche ich mir Möglich­keiten das anzu­passen, dass es wieder passt. Und ja, manchmal macht so ein „Schnitt“ angst.

Gibt es in deinem Leben auch bereiche, die du pflegst, obwohl Sie dich nur Kraft kosten, dir aber weder Kraft noch Spaß bringen? Warum schnei­dest du an diesen Stellen nicht? Was hält dich zurück?

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