Taschenuhr auf Spiegel
Selfdevelopment

48 Stunden ohne Input – meine Gedanken dabei und dazu4 min read

Worum geht es

Ich habe mich Anfang November dazu entschieden 48 Stunden komplett ohne Input zu er- / überleben. Das heißt, kein Handy/Computer/Musik/Bücher/…. Außerdem hatte ich mir vorge­nommen in diesen 48 Stunden auch die Wohnung nicht zu verlassen, um das Erlebnis sozusagen zu maxi­mieren. Ganz geschafft habe ich es nicht. Ich hatte ein treffen mit dem Postboten. Das sehe ich aller­dings in diesem Fall als „erträg­liche“ Ausnahme an 😀 Außerdem darf ich auch nichts zeichnen oder schreiben etc. außer meine Notizen zu diesem Expe­ri­ment. Bescheuert denkt ihr euch? (Nicht ganz zu Unrecht)

Anfäng­lich wollte ich das ganze „Doku­men­ta­risch“ machen und euch im ersten Zug aufschreiben was ich den ganzen Tag so geschrieben habe, mit den jewei­ligen Notizen die ich mir gemacht habe. Hab ich so mal aufge­schrieben gehabt, fand ich lang­weilig, daher hier „nur“ eine Art Zusam­men­fas­sung.

Wie war es für mich

Der erste Tag war speziell am Anfang schlimm. Schon allein der Gedanke mich mit nichts ablenken zu können war für mich der pure Horror. Das ich dann aller­dings die komplette Wohnung auf Vorder­mann gebracht habe war dann doch irgendwie praktisch. Letzt­end­lich hat mir Medi­ta­tion dabei geholfen die Gedanken etwas auszu­bremsen und ruhiger zu werden. Ab dem Zeitpunkt wurde es dann wesent­lich einfacher für mich. Zwar waren beide Tage noch extrem lang­weilig, aber genau das war ja das Ziel.

Dem Kopf durch Lange­weile dazu zu bringen zur Ruhe zur kommen.

In dem ganzen Prozess sind mir mehrere Gedanken gekommen, die ich natürlich mitge­schrieben habe. Diese möchte ich euch hier einfach mal mit aufschreiben.

Erster Gedanken-Notiz:

Ich sehe mich als „Sexfor­scher“ auf dem Weg zur ulti­ma­tiven Befrie­di­gung. Das Ziel, sowohl für mich als auch für meine gegenüber eine eksta­ti­sche sexuelle Erfahrung zu finden.

Zweite Gedanken-Notiz:

„Du bist genug!“ Ein Satz, den ich mir viel zu selten sage und den ich noch viel seltener glauben kann. Doch warum eigent­lich? Wer sagt denn, wer oder was genug ist wenn nicht ich?

Ein Teil meiner Unzu­frie­den­heit, eigent­lich ein sehr großer Teil kommt genau daher, dass ich denke, nicht genug zu sein. Viel­leicht ist jetzt der Zeitpunkt gekommen um zu akzep­tieren, wer und wie ich bin. Ich werde zwar weiterhin nach mehr streben, aber viel­leicht kann ich lernen zu akzep­tieren, dass ich auch jetzt schon genug bin…

Außerdem ist mir in der Zeit aufge­fallen wie oft ich schon fast „auto­ma­ti­siert“ zu meinem Handy greife. Eine Unart die ich mir unbedingt abge­wöhnen möchte. Die ersten Tage nach dieser „Enthalt­sam­keit“ bin ich zwar besser als davor, aber immer noch nicht so beherrscht wie ich es gerne wäre. Hier werde ich weiter daran arbeiten. Die „frei­ge­wor­dene Zeit“ kann ich dann ja mit anderen „besseren“ Dingen nutzen.

Auch ist mir zum Thema Sexua­lität das ein oder andere durch den Kopf gegangen (wer mich kennt ist über­rascht 😀 ) Genauer ist mir aufge­fallen, dass es einen Punkt in meiner Sexua­lität gibt, der mir fehlt. Ich würde auch gerne öfter verwöhnt werden. Strei­chel­ein­heiten am ganzen Körper, das spiel mit meinen Nippeln (beiden). Die Erre­gungs­kurve langsam steigen lassen, bevor es zu meinem Schwanz geht.

In den letzten Jahren habe ich meine Sexua­lität viel nach höher/weiter/besser/krasser ausge­richtet. Hier möchte ich definitiv noch mal mehr auf mich achten und schauen was ich wirklich will. Das wiederum hat mich dann doch über­rascht, da ich doch dachte so „Ultra-krass“ auf das zu hören was mich geil macht und mir das auch zu holen. Aber offen­sicht­lich war auch hier mein innerer Leis­tungs­druck aktiv am Werk.

Damit möchte ich nicht sagen, dass ich BDSM/Bondage/… nicht mag, nur, dass es viel­leicht keinen so großen Stel­len­wert einnimmt wie ich aktuell dachte.

Ganz nebenbei sind mir auch Gedanken gekommen die eher „Philosophischer“-Natur für mein Leben sind. Genauer hat mich die Frage „Was macht ein Blinder in seiner Freizeit“ relativ lange beschäf­tigt. Ich meine, die meisten Akti­vi­täten, die mir in den Sinn gekommen sind, funk­tio­nieren – soweit ich das Beur­teilen kann – nur wenn man auch sehen kann bzw. werden stark einge­schränkt, wenn das Sehver­mögen fehlt. Schön mal wieder die Welt aus einem anderen Blick­winkel zu betrachten, ist lange her, dass ich das „einfach so“ gemacht habe.

Mein Abschluss Fazit

Spannende 48 Stunden. Definitiv waren das 48 Stunden, die meine Krea­ti­vität wenigs­tens etwas wieder gestei­gert haben. Und auch die inner­liche Ruhe ist gestiegen. Ich glaube, die Kurzform davon (24 Stunden) möchte ich in Zukunft immer mal wieder machen. Zwei Tage ist jedoch echt hart und werde ich vermut­lich nicht wieder­holen (definitiv nicht in nächster Zeit)

Außerdem haben mir Medi­ta­tionen in diesen 48 Stunden deutlich geholfen meine Ruhe zu finden. Was mir zeigt, dass es gut ist, dass ich auch im Alltag regel­mäßig Meditiere. Viel­leicht sollte ich hier noch das Pensum steigern.

Was denkt ihr dazu? Lustiges Expe­ri­ment, macht ihr selbst mal, oder eher nur ne idio­ti­sche Idee?

2 Comments

    • Chris

      Lieben Dank für deinen Kommentar At-Oez,
      der nächste Beitrag ist ja schon online und ich bin schon dabei die nächsten zu Planen. Es wird in nächster Zeit hier immer mehr geben.
      (Ich denke sogar aktuell darüber nach auf Instagram Live­Vi­deos zu machen) 🙂

Schreibe einen Kommentar zu At-Oez Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert